Leichtathletik-Laufbahn – Die wichtigsten Fakten
25. Juli 2022
Leichtathletikanlagen bieten für alle Disziplinen der Leichtathletik die passenden Laufstrecken und Sportfelder. Der Kern ein jeder Anlage bildet die Leichtathletiklaufbahn. Sie verläuft rund um die Rasenfläche im Stadion. Darüber hinaus gibt es im Stadion Einzelanlagen für die anderen Disziplinen der Leichtathletik wie zum Beispiel Springen, Werfen und Stossen.
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Ein paar interessante Zahlen und Fakten zur Kunststofflaufbahn vorweg: Es heisst immer, dass die Bahn 400 Meter lang sei. Das ist korrekt, gilt aber nur auf der Innenspur der Laufbahn. Alle anderen Bahnen sind länger. Die äussere Bahn ist 40 bis 50 Meter länger als die Innenbahn. Auf Bahn zwei beträgt der Unterschied fast acht Meter. Bei einer Bahnbreite von 122 cm unterscheiden sich die Bahnen um 2 x Pi x 122 cm = 7,67 Meter. Daher werden bei Wettbewerben die Startblöcke der Athletinnen und Athleten an unterschiedlichen Stellen platziert, damit alle Läuferinnen und Läufer exakt 400 Meter Strecke vor sich haben.
Allerdings kommt es nicht bei jedem Wettbewerb so genau darauf an, wer wo startet. Beim 10.000 Meter-Lauf versammeln sich die Läuferinnen bzw. Läufer zum Start frei verteilt auf allen acht Bahnen. Nach dem Start versuchen sie dann schnell die Innenbahn zu erreichen und möglichst dort zu bleiben, weil dadurch wertvolle Meter und damit Zeit gewonnen werden.
Warum wird eigentlich linksherum gelaufen?
Man geht davon aus, dass der Ursprung hierfür über 200 Jahren zurückliegt. In England wurden die ersten Pferderennen nicht in Stadien, sondern auf Landstraßen durchgeführt. Aufgrund des Linksverkehrs in England war es sicherer, die Pferde linksherum laufen zu lassen, damit sie nicht mit dem entgegenkommenden Verkehr zusammenstiessen. Als es endlich Pferderennbahnen nur für den Sport gab, hat man diese Gewohnheit beibehalten. Diese Bahnen wurden zu Beginn auch von Läufern genutzt. Und dadurch ist es schliesslich dabeigeblieben, dass linksherum gelaufen wird. Dies hat sich weltweit durchgesetzt.
Leichtathletikanlagen: Typ A, B und C
Der Aufbau einer Leichtathletikanlage im Aussenbereich ist in der DIN 18035-1:2003-02, Teil 1 „Sportplätze; Freianlagen für Spiele und Leichtathletik, Planung und Masse“ geregelt. Die DIN-Norm unterscheidet darin unter anderem die Laufbahntypen A, B und C. Je nachdem, wie die Anlage genutzt wird, benötigt sie noch ein zusätzliches World Athletics Class 1 oder Class 2 Zertifikat.
Für nationale und internationale Leichtathletikwettkämpfe wird eine Wettkampfanlage des Typs A benötigt. Für regionale und andere bedeutende Sportereignisse genügt Typ B. Für alle anderen Anlagen, die nicht für den Hochleistungssport gedacht sind (zum Beispiel für den Schulsport) genügt Typ C.
Um nationale und internationale Leichtathletik-Events ausrichten zu dürfen, benötigt eine Anlage des Typs A eine World Athletics Class 2 Zertifizierung. Diese Anlage besitzt acht Einzellaufbahnen. Ihre Länge beträgt mindestens 176,91 m, ihre Breite mindestens 93,08 m. Die Rasenfläche in der Mitte des Stadions muss eine Fläche von 109 x 73 m haben, damit die Fussballplatz-Standardgrösse von 105 m × 68 m erreicht werden kann. Ausserdem hat Typ A Einzellaufbahnen für Sprint-, Hürden und Hindernislauf, Anlagen für Hochsprung und Stabhochsprung, Weit- und Dreisprung, Diskus- und Hammerwurf, Speerwurf und Kugelstossen.
Für Class 1 wird die Laufbahn vor Ort geprüft. Die Kriterien sind Kraftabbau, vertikale Verformung, Schichtdicken, Rutschfestigkeit und Linierung. Für Class 2 wird ein Muster des Belags im Labor geprüft. Die Linierung wird aber auch hier vor Ort vermessen. Durch die Einteilung in Class 1 und 2 wird letztlich bestimmt, ob nationale und internationale Wettkämpfe abgehalten werden dürfen.
Ein besonders interessanter Wert bei Class 1 ist der Kraftabbau. Für eine WA-zertifizierte Laufbahnen muss ein Richtwert von 35 bis 50 % (bei einer Oberflächentemperatur zwischen 10° C und 40° C) erzielt werden. Der Kraftabbau definiert die Fähigkeit eines Sportbodens, die Stosskraft eines auf die Oberfläche fallenden Körpers zu reduzieren. Bei Betonböden liegt der Wert bei 0%., denn die volle Kraft des Aufpralls muss vom Sportler absorbiert werden.
Laufbahnen aus Kunststoff
Früher waren die Bahnen aus roter Asche. Erst später gab es die ersten Leichtathletikbahnen aus Kunststoff. Diese werden traditionell auch Tartanbahnen genannt. Die erste Kunststoff-Leichtathletikbahn gab es 1968 im Stadion Letzigrund in Zürich. Conica gehört zu den Pionieren der Kunststoffbahn und hat viele namhafte Stadien weltweit ausgerüstet.
Die Laufbahnen sind im Indoor-Bereich um die Hälfte kürzer als draussen und messen 200 Meter. Ein Sprintwettbewerb über 100 Meter ist deshalb nicht möglich. In der Halle werden Sprints üblicherweise über 60 Meter ausgetragen. Aufgrund der Kürze der Bahn verzichtet man in der Halle auch auf die langen Laufstrecken. Ebenso die Wurfwettbewerbe werden dort nur sehr eingeschränkt ausgetragen.
Über Conica:
Conica entwickelt und produziert seit über 40 Jahren innovative, fugenlose Bodenbelagslösungen auf Basis von Polyurethan- und Epoxidharzen für Sport, Spiel, Freizeit und andere Bereiche. Conica gehört weltweit zu den Marktführern und Innovationstreibern in diesem Bereich. Die anwenderorientierten Anforderungen an die technische und sportfunktionelle Leistungsfähigkeit sowie die Gebrauchstauglichkeit unter Gewährleistung gesundheitlicher Aspekte des Materials selbst und für den Anwender stehen im Mittelpunkt der Produktentwicklung. Conica ist Teil der Serafin Unternehmensgruppe mit Sitz in München.