Traditionsreiche Trainingsstätte
15. November 2021
Die Mailänder Arena Civica Gianni Brera dient überwiegend als Sportstätte für Leichtathletik. Im Sommer 2020 erhielt die Laufbahn einen speziellen CONICA-Belag, der eigens für Trainingszwecke auf einen besonders hohen Kraftabbau optimiert wurde.
Zahllose spektakuläre Ereignisse prägen die gut zweihundertjährige Geschichte der Mailänder Arena Civica Gianni Brera, wie sie inzwischen heißt. Kein geringerer als Napoleon Bonaparte gab den Auftrag zum Bau in Form eines Amphitheaters für Feste und Feierlichkeiten. Eröffnet wurde die Arena del Foro Bonaparte 1807 mit einer Naumachie, einer nachgestellten Seeschlacht, für die das Stadion kurzerhand geflutet wurde. Kaum weniger spektakulär waren viele weitere Events, wie pyrotechnische Spiele oder die Wildwestshow „Buffalo-Bill-Circus“. Seit dem 20. Jahrhundert steht der Sport im Fokus, etwa als Endpunkt des Giro d’Italia oder als Stadion für Inter Mailand und AC Mailand.
Im Jahr 2002 wurde die Arena posthum nach dem Sportjournalisten Gianni Brera nach benannt und dient heute überwiegend als Leichtathletik-Spielstätte. Im Sommer 2020 sollte die Laufbahn einen neuen Belag erhalten. Insgesamt 10.665 m2 waren zu installieren, wobei vom Auftraggeber eine besondere Farbgebung gewünscht wurde: Die eigentlichen Bahnen mit einer Fläche von 6925 m2 sind in grün (RAL 6021) gehalten. Die 3.738 m2 großen Segmente, die die Laufbahnen vom zentralen Spielfeld trennen, präsentieren sich in orange (RAL 2008). Die Planung hatte der Architekt Stefano Longhi übernommen, mit der Ausführung wurde das Unternehmen Tipiesse Srl Impianti Sportivi beauftragt.
Die Anforderungen des Auftraggebers sorgten nicht nur bei der Planung, sondern auch kurz vor der Installation für einige Überraschungen. Die Anlage war zunächst für die Austragung von nationalen und internationalen Wettbewerben vorgesehen. Sogar als Ausweichort für den renommierten „Golden Gala“ Wettbewerb war die Arena im Gespräch, als dieser nicht wie gewohnt in Rom stattfinden konnte. Gewünscht war deshalb ein World Athletics zertifiziertes Laufbahnsystem, das ausschließlich aus „Virgin Materials“ besteht, d. h. auch kein rezykliertes Granulat in der Elastikschicht enthält. Was die Anforderungen an die Funktionalität und die Farbgebung betrifft, war CONIPUR SW der Belag der Wahl. Allerdings ist dieses System standardmäßig mit einer Elastikschicht aus rezykliertem Material ausgestattet. Deshalb wählte man für das Projekt eine Lösung, die man als Kombination aus CONIPUR SW und CONIPUR EPDM bezeichnen kann. Zum besseren Verständnis lohnt sich ein genauerer Blick auf diese Systeme.
Das Beste aus beiden Welten
CONIPUR SW ist ein13 mm starkes Polyurethanlaufbahnsystem mit einer PUR-gebundenen Elastikschicht auf Basis von, in diesem Fall, rezyklierten technical EPDM (Virgin Material) und einem 3 mm PUR-Oberbelag. Der hochwertige Oberbelag ist sehr widerstandsfähig, rutschsicher und griffig, und das bei jedem Wetter. CONIPUR SW ist zertifiziert gemäß den World Athletics Vorschriften. Seine Langlebigkeit und die damit verbundenen geringeren Lebenszykluskosten machen ihn zu einem Laufbahnsystem auf höchstem Niveau.
Der 13 mm starke, PUR-gebundene CONIPUR EPDM-Belag besteht ausschließlich aus „Virgin Materials“. Er zeichnet sich durch höchste Qualität und Langlebigkeit aus. Durch den einschichtigen Aufbau kann er besonders zügig und damit kostengünstig eingebaut werden. Die Schichtdicke bestimmt die Performance und Schutzfunktion, somit kann der Belag individuell den Bedürfnissen von Nutzern und Sportarten angepasst werden.
Flexibel zum Ziel
Mit der Kombination aus CONIPUR SW und CONIPUR EPDM schien die ideale Lösung gefunden. Allerdings gab es während der Planung eine böse Überraschung: Es stellte sich heraus, dass die Infrastruktur der Arena nicht den Wettbewerbs-Anforderungen genügte. Die Verantwortlich entschlossen sich deshalb, die Bahn für Trainingszwecke zu nutzen. Damit änderten sich aber auch die Anforderungen an den Belag: Wettkampfbahnen sind etwas härter ausgelegt, damit möglichst wenig von der Laufenergie der Athletinnen und Athleten durch eine Verformung des Untergrunds absorbiert wird. Der Fuß soll wie von einer Sprungfeder weiterkatapultiert werden. Trainingsbahnen dagegen sollen etwas weicher und damit gelenkschonender ausfallen, um den Bewegungsapparat auch bei einem langen Trainingstag nicht zu überlasten. Deswegen wünschten sich die Auftraggeber eine erhöhte Kraftreduktion als bei CONIPUR SW standardmäßig vorgesehen. Die Spezialisten von CONICA erreichten dies mit einer Kombination aus einer dickeren, 12 mm Elastikschicht auf Basis CONIPUR EPDM und einer 3 mm Deckschicht. Diese Kombination weist eine etwa 38% höhere Kraftreduktion auf als das Standardsystem. Damit konnte die Arena trotz der Probleme bei der Infrastruktur einer neuen Nutzung zugeführt werden und dient nun als hochwertige Trainingsanlage.
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