Hoher oder niedriger Kraftabbau – was ist besser?

Definition – zitiert aus der Norm 14808:2006-03

«Sportböden – Bestimmung des Kraftabbaus» Der Kraftabbau ist die Fähigkeit eines Sportbodens, die Stosskraft eines auf die Oberfläche fallenden Körpers zu reduzieren.

Der Kraftabbau wird auf jedem Sportboden nach der EN 14808 gemessen, die «Sollwerte» sind dann in den entsprechenden Normen für Laufbahnen, Mehrzweckspielfelder, Tennisplätze (EN 14877) bzw. Sporthallenböden (EN 14904) zu finden.

Die Messung erfolgt mit dem «Künstlichen Sportler Berlin» (siehe Skizze oben rechts).

Der Kraftabbau stellt die Verringerung der Rückprallkraft (Stosskraft) des Sportbodens gegenüber einem starren Boden in Prozent dar.

Die Verringerung der Rückprallkraft ist umso grösser, je nachgiebiger der Boden ist. Auf Betonböden beträgt sie 0%, d. h. die volle Kraft des Aufpralls muss vom Nutzer absorbiert werden. Je höher der Kraftabbau, desto mehr Kraft wird vom Boden aufgenommen.

Damit stellt der Kraftabbau die Schutzfunktion des Sportbodens in einem unkontrollierten Fall dar.

Ein hoher Kraftabbau verringert die Verletzungsgefahr (beim Sturz), reduziert die Belastung auf Gelenke, Muskeln, Bänder.

Demzufolge ist ein hoher Kraftabbauwert besser?

Ganz so einfach ist es nicht: es sind noch weitere Faktoren zu berücksichtigen wie

• Alter / Gewicht der (Hauptnutzer)
• Sportart (Hauptnutzung)
• Nutzung für Training oder Wettkampf
• Nutzung auch für andere Zwecke (Veranstaltungen)
• Typ des Sportbodens

Bei Sporthallen wird nach dem Typ der Sportböden unterschieden:

Der punktelastische Boden fängt die Aufprallkräfte wie ein Stossdämpfer direkt ab. Dadurch ist der Boden ideal geeignet für Kinder. Das Verletzungsrisiko ist deutlich geringer, da ein Aufprall mit einem geringen Gewicht optimal abgefangen wird.

Der flächenelastische Boden zeigt in der Regel höhere Kraftabbauwerte. Durch die Verteilung der Aufprallkraft auf eine grössere Fläche ist dieser Bodentyp besonders geeignet für Erwachsene, dabei auch gelenkschonend und standsicher. Ideal auch für Rollstuhlsport und Mehrzwecknutzung.

Ein höherer Kraftabbauwert ist nicht zwingend besser – es kommt auf den Nutzer und die Nutzung an

Und wie verhält sich das im Aussenbereich?

Auch hier gibt es normative Vorgaben.

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Auch diese Vorgaben zeigen – ausschlaggebend ist die Nutzung

WA schreibt in Ihrem «Track and Field Facilities Manual» 2019 – Chapter 3 Seite 95

The safety of athletes and their protection against injury in training and competition is of special significance for the requirements for the sports surface. It is recommended that training facility synthetic surfaces generally have higher shock absorption than competition facilities. Seite 105

Requirement The dynamic interaction between the athlete and the surface is significant to the performance and safety of the athlete. Therefore, the ability of the surface to reduce force (absorb energy) is important. The dynamic behaviour of athletics track surfaces is complex. Two of the major components of the interaction between an athlete and the surface are the deformation under load of the surface and the ability of the material to either absorb or give back the energy of impact of the foot. Biomechanical studies over many years have confirmed the complexity of the foot / surface “model” and have revealed the extent of the variation in loading and duration of load between not only different sports, but different athletics events. As has been explained elsewhere in this chapter, it is possible to formulate synthetic surfaces which favour, or are more suitable for, one type of event against another. All current surfacing systems therefore represent a compromise between the various needs of the different athletics events.

Kurz gesagt:

hoher Kraftabbau           = ideal für Training und Schul-/Freizeitsport schützt besser vor Verletzungen und Langzeitschäden

niedriger Kraftabbau      = ideal für (Hoch-) Leistungswettkämpfe – abhängig von der Disziplin: Marathonläufer bevorzugen weichere Böden, Sprinter dagegen härtere.

Unser Verkauf unterstützt Sie gerne bei der Auswahl des für Sie «richtigen» Sportbodens