Laufbahnen versiegeln vermeidet Mikroplastik
8. August 2019
Unzรคhlige Quellen verursachen Mikroplastik*, der Abrieb Reifen und Fahrbahnmarkierungen oder das Waschen von Funktionstextilien. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind noch kaum abzusehen. Es ist verstรคndlich, dass vor diesem Hintergrund alle Kunststoffprodukte auf dem Prรผfstand stehen, auch Laufbahnen. Sie gehรถren sicherlich nicht zu den Hauptverursachern; dies ist jedoch kein Grund, auf Gegenmassnahmen zu verzichten. Besonders, wenn eine Bahn โzweckentfremdetโ wird, etwa durch Konzerte oder Events, kann der Belag Schรคden erleiden. An Lรถchern oder Rissen tritt dann Granulat aus. Dagegen kann man die Bahn jedoch schรผtzen.
VERSIEGELN UND VERMEIDEN
Eine wirksame und zugleich wirtschaftliche Massnahme ist dieย Versiegelung, z. B. mitย CONIPUR 2200. Das 2-Komponentengemisch wird idealerweise gleich nach dem Verlegen per Airless-Spritzgerรคt aufgetragen. So lassen sich selbst strukturierte Belรคge langfristig schรผtzen. Je nach Beanspruchung hรคlt so eine Versiegelung rund zwรถlf Jahre. Sie erhรถht nicht nur die Abriebbestรคndigkeit: Sie dient auch als UV-Schutz und erleichtert die Reinigung. Ausserdem lรคuft Regenwasser schneller ab. CONIPUR 2200 ist bestรคndig gegen viele Laugen, verdรผnnte Sรคuren, Salzlรถsungen, Mineralรถle, Schmier- und Treibstoffe sowie See- und Abwasser. So schรผtzt sie Bahnen nicht nur unter widrigen, klimatischen Bedingungen, sondern auch bei Events, bei denen grosse Bรผhnenkonstruktionen errichtet werden.
Die Oberflรคchenversiegelung wertet die Bahn zudem optisch auf: Die Farbbrillanz bleibt erhalten und durch die verringerte Schmutzaufnahme wirkt die Oberflรคche auch nach Jahre noch frisch und glรคnzend. So kann der Anwender den Austrag von Mikroplastik minimieren, Reparatur- und Reinigungskosten senken und gleichzeitig die Funktionalitรคt und รsthetik seiner Anlage fรผr viele Jahre erhalten. Selbstverstรคndlich ist auch eine nachtrรคgliche Versiegelung bestehender Bahnen mรถglich.
Firmenintern wird bereits an Lรถsungen gearbeitet, die รผberhaupt kein Mikroplastik mehr freisetzen. Aus patentrechtlichen Grรผnden kรถnnen hierzu noch keine Details verรถffentlicht werden. Bis dahin wird CONICA das Thema intensiv weiterverfolgen und รผber kurzfristige Massnahmen zum Eindรคmmen und Vermeiden von Emissionen informieren.
*Kurz informiert: Was ist Mikroplastik?
Als Mikroplastik bezeichnet man Kunststoff-Teilchen mit einem Durchmesser von unter 5 mm. Mikroplastik entsteht nicht nur durch den Zerfall von Plastikmรผll. Teilweise wird es sogar bewusst produziert, etwa fรผr Kosmetika oder Windeln. Die Verbreitung wird inzwischen weltweit erforscht, vor allem in den Ozeanen, da es sich in Meerestieren anreichert und in diesen Organismen Entzรผndungen auslรถst. Weil Mikroplastik jedoch zum allergrรถssten Teil an Land entsteht, wird auch dort nach den Quellen gesucht. Nach einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts fรผr Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik von 2018 werden allein in Deutschland jรคhrlich rund 330.000 Tonnen Mikroplastik freigesetzt. Rund ein Drittel davon wird durch den Abrieb von Autoreifen verursacht.
Die Eidgenรถssische Technische Hochschule in Lausanne fand bei einer vom Schweizer Bundesamt fรผr Umwelt beauftragten Untersuchung in Schweizer Seen und in der Rhone bei Chancy Mikroplastik-Partikel. Fรผr die Rhone wurde geschรคtzt, dass sie etwa 10 kg Mikroplastik tรคglich aus der Schweiz durch Frankreich ins Mittelmeer transportiert. Das Problem ist dabei weniger die Masse als die Vielzahl der Partikel, die von Organismen aufgenommen werden und schรคdliche Auswirkungen haben kรถnnen.